Hildesheim - Die Archäologen haben ihren Job erledigt, jetzt kann die Stadt Hildesheim in Richtung Osten wachsen: Die Vermarktung des Baugebiets An der Großen Barnte in Einum geht in die heiße Phase. Das Interesse ist groß, aber laut Andreas Kutscher gibt es die Chance für Interessenten, noch ins Verfahren einzusteigen. Kutscher leitet die Geschäftsstelle der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG), die die Grundstücke verkauft und erschließen lässt. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das neue Baugebiet und den Verkaufsprozess.
Um wie viele Grundstücke geht es?
Die NLG hat die Zahl der Parzellen leicht reduziert, aktuell soll die Siedlung An der Großen Barnte, die am östlichen Ortsrand zwischen Bundesstraße und Sportplatz liegt, in 38 Grundstücke aufgeteilt werden.
Was soll gebaut werden?
Überwiegend Einzel- und Doppelhäuser. Dazu kommen drei Reihenhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser, die laut NLG durch einen gemeinnützigen Bauträger errichtet werden sollen. Nach Informationen der Redaktion handelt es sich dabei um die kwg. Die Größe der Grundstücke variiert zwischen 300 und 880 Quadratmeter. Direkt an die B1 soll ein Regenrückhaltebecken anschließen. Im Baugebiet will zudem die EVI eine Trafostation bauen, um die sichere Stromversorgung für Wärmepumpen und Elektromobilität zu gewährleisten.
Wie hoch ist der Kaufpreis?
Darüber gibt es noch keine Auskunft. Er richtet sich laut Vermarkter nach der Schlussrechnung der Archäologen, die inzwischen vorliege, und den Kosten für die Erschließung. Diese werde aktuell ausgeschrieben, noch vor Weihnachten soll feststehen, wer den Auftrag erhält. Der Verkauf erfolgt ohne Provision und ohne Bauträger-Bindung.
Wie wird entschieden, wer ein Grundstück bekommt?
Für die Grundstücke haben im Lauf der vergangenen Jahre 400 Menschen ihr Interesse angemeldet. Sie bekommen voraussichtlich noch in diesem Jahr Post von der NLG – sobald der Quadratmeterpreis feststeht. Dann geht es laut Andreas Kutscher um die Frage, wie viele Kaufinteressenten ihre Absicht bekräftigen: Sind es mehr als 38, müsse das Los entscheiden. Sind es weniger, gehe es nach dem Datum des Erstkontaktes: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Hat man jetzt noch die Chance, in das Verfahren einzusteigen – und Aussichten auf Erfolg?
Das ist noch möglich – Ansprechpartner Cord Geweke von der LNG ist ist unter der Nummer 0511/123 208 35 zu erreichen. Die Erfolgsaussichten sind schwer zu beziffern, weil die Interessenbekundungen teils Jahre alt sind und die Rahmenbedingungen für die Baufinanzierung sich verändert haben. Im Klartext: Die gestiegenen Baukosten könnten dazu führen, dass Alt-Interessenten zurückziehen, und das könnte Neu-Interessenten in die Karten spielen.
Wann kann frühestens gebaut werden?
Im Juni 2025 soll das Baugebiet erschlossen sein, dann könnten Käufer beginnen, ihre Häuser zu errichten. Ein Einzug noch im kommenden Jahr ist also theoretisch möglich.
Was passiert bis Sommer 2025 in dem Baugebiet?
Nach dem Winter sollen so früh wie möglich die Tiefbau-Maßnahmen für die Erschließung beginnen – Schmutz- und Regenwasserkanäle, Versorgungsleitungen der EVI und Glasfaserleitungen werden verlegt.
Die Archäologen hatten Spuren einer Siedlung aus der Jungsteinzeit entdeckt, was zu einer Verzögerung geführt hat – kann das beim Tiefbau erneut passieren?
Die NLG schließt das nahezu aus, weil die Fläche bereits sehr sorgfältig untersucht wurde. Das Denkmalschutzgesetz verpflichte jedoch dazu, etwaige Funde zu melden.
Die NLG hatte angekündigt, den maroden Spielplatz an der Barnte zu modernisieren – ist das Versprechen eingehalten worden?
Ja. Der runderneuerte Spielplatz wurde in der vergangenen Woche der Öffentlichkeit übergeben. Pate des Spielplatzes ist der SV Einum, die Ehrenamtlichen kümmern sich um die Sauberkeit und das Mähen der Rasenflächen.