„Wir waren überhaupt nicht handlungsfähig“, begründet Ortsbürgermeister Simon Bauermeister die Vereinsgründung. Die Ortsratsmittel sind von der Einwohnerzahl abhängig: Als kleinster Ortsteil Hildesheims mit rund 940 Einwohnern und Einwohnerinnen erhält Einum 1630 Euro; im vergangenen Jahr waren es 1130 Euro. Neben den festen Kosten durch repräsentative Aufgaben oder wiederkehrende Veranstaltungen sei kaum Geld für eigene Initiativen geblieben. Das soll der Verein „Einums Zukunft gestalten“ ändern.
Ähnliche Idee im Ortsrat Neuhof/Hildesheimer Wald
Vorsitzender des Vereins ist Rudolf Münzebrock, sein Stellvertreter Simon Bauermeister. Außerdem gehören Benedikt Skorka, Birgit Winkler, Gunter Scharfe und Monika Beuthin dem Vorstand an. Dass gleich mehrere Ortsratsmitglieder im Vorstand dabei sind, ist gewollt. Zwar lasse sich das für die Zukunft nicht garantieren, meint Benedikt Skorka. Aber den Ortsrat zumindest zu unterstützen, ist ausdrücklicher Vereinszweck.
Eine ähnliche Idee gibt es auch im Ortsteil Neuhof/Hildesheimer Wald/Marienrode. Auf Anregung des Ortsrates werde dort der Bürgerverein „Wir am Klingenberg“ gegründet, um örtliche Projekte zu unterstützen, berichtet der stellvertretende Ortsbürgermeister Michael Jahns. Die Satzung ist aber noch in der Abstimmungsphase.
Spender für Hundekotbeutel angeschafft
Die Ortsräte haben auch die Möglichkeit, über ein Spendenkonto bei der Stadt Geld zu sammeln. Das muss jedoch immer ausdrücklich einem bestimmten Zweck zugeordnet sein, der den Ansprüchen der Gemeinnützigkeit entspricht, erläutert Münzebrock. Dafür gibt es dann auch eine Spendenquittung. Die Einumer haben diesen Weg im vergangenen Jahr genutzt, um einen Defibrillator zu finanzieren.
Bei den Einnahmen des Vereins hat der Vorstand aber mehr Freiraum. Im ersten Jahr seines Bestehens wurden vom Förderverein zum Beispiel Spender für Hundekotbeutel aufgestellt. „Das wirkte sich sofort positiv auf das Ortsbild aus“, meinen die Vorstandsmitglieder.
Viele Ideen für Projekte
Für die Anschaffung von drei Geschwindigkeitsmesstafeln an den Ortseinfahrten nach Einum haben sich beide Wege ergänzt: Sowohl Geld vom Spendenkonto bei der Stadt als auch Geld vom Förderverein wurde dafür verwendet, während die Stadt selbst für das Aufhängen sorgte.
Ideen für zukünftige Aufgaben gibt es reichlich: „Wir haben eine lange Liste“, sagt Bauermeister. So könnte sich der Vorstand vorstellen, einen Weihnachtsmarkt oder einen Lebendigen Adventskalender auf die Beine zu stellen, den Brunch im Löwentorpark mit Live-Musik aufzupeppen oder den Bürgerausflug im August und das Braunkohlessen im November zu unterstützen.
Mitgliederversammlung
Am Mittwoch, 8. Februar, findet die erste Mitgliederversammlung in Einum statt, bei der weitere Ideen eingesammelt und möglichst neue Mitglieder gewonnen werden sollen. Deren Zahl hat sich von zehn bei der Gründung auf jetzt 31 gesteigert. Der Mindestbeitrag für Mitglieder ab 18 Jahren beträgt 12 Euro im Jahr.
Anmerkung R.Münzebrock: Mitglieder unter 18 Jahre sind beitragsfrei.